Die Biopsie ist die Entnahme einer Gewebeprobe, anhand dieser der Pathologe die Diagnose sichert.
Im Gegensatz zur offenen Biopsie, eine Operation unter Vollnarkose, führen wir Nadelbiopsien ambulant und in örtlicher Betäubung durch. Die präoperative histologische Sicherung bösartiger Tumoren gewährleistet zusammen mit der Bildgebung eine individuelle Behandlungsplanung und ermöglicht in der Regel eine schonende brusterhaltende Operation.
Bei nicht tastbaren Befunden ist entscheidend, mit welcher bildgebenden Methode der abklärungsbedürftige Befund exakt zu lokalisieren ist.
Unter sonographischer Kontrolle werden Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsien mit einer 1,5 mm feinen Nadel durchgeführt. Dies ist die am häufigsten eingesetzte Methode und dauert nur wenige Minuten.
Mikrokalk, der nur mammographisch erfassbar ist, oder selten auch kleine Herde, die sonographisch nicht auffindbar sind, werden unter Röntgenkontrolle biopsiert. Die Berechnung der Koordinaten zur exakten Lokalisation des Biopsieortes in der Brust erfolgt anhand stereotaktischer Aufnahmen oder mittels Tomosynthese. Hierbei ist eine größerkalibrige Nadel (4 mm) notwendig, welche das Gewebe während der Probeentnahme unter Vakuum direkt in einen Auffangbehälter saugt (Vakuumbiopsie). Die Methode ist deutlich aufwändiger und dauert ca. 30 bis 45 Minuten und wird in örtlicher Betäubung in unserer Praxis durchgeführt.
Sollten Befunde nur in der Kernspintomographie sicher darstellbar sein, wird auch hierbei die Vakuumbiopsie eingesetzt. Diese Methode ist am zeitaufwändigsten und erfordert die Bilderstellung mit Kontrastmittel. Diese Biopsie wird in den Kliniken der kooperierenden Brustzentren durchgeführt.